Wann benötigen Jungtiere Hilfe? Der Frühsommer ist die Zeit der Tierkinder und so piept und fiepst es in Wäldern, Fluren und Gärten. Die Elterntiere sind emsig damit beschäftigt, ihren Nachwuchs aufzuziehen; Futtersuche und der Schutz ihrer Jungen sind derzeit ihre Hauptaufgaben. Auch Tierheime und Wildtierauffangstationen arbeiten in dieser Jahreszeit auf Hochtouren, denn im Frühsommer werden immer wieder Tierkinder abgegeben, weil angenommen wird, dass sie „verwaist“ sind. Die gut gemeinte Hilfsbereitschaft der Menschen ist jedoch oftmals fehl am Platz.
PETA50Plus hilft helfen! Daher haben wir für Senioren und alle anderen Tier- und Naturfreunde Wissenswertes zusammengestellt.
So kann man erkennen, wer tatsächlich Hilfe benötigt:
Aus dem Nest gefallen oder Fluganfänger? Noch bevor ihr Gefieder komplett ausgebildet ist, starten Jungvögel vieler Arten die ersten Flugversuche und verlassen dafür das Nest. Meist sind die Eltern ganz in der Nähe und kümmern sich wieder um ihren Nachwuchs, sobald sich der Mensch entfernt hat. Findet man jedoch ein weitgehend nacktes Jungtier auf dem Boden unter einem Vogelnest, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich aus dem Nest gefallen. In diesem Fall sollte man das Vogelkind vorsichtig aufnehmen und zurück ins Nest setzen, falls dieses eine erreichbare Höhe hat. Wenn dies nicht möglich ist, sollte man sich an eine Vogel- oder Wildtierauffangstation in der Nähe wenden. Mauersegler sind hierbei eine Ausnahme, denn sie sind in jedem Altersstadium auf Hilfe angewiesen, wenn sie sich auf dem Boden befinden.
Verwaist oder gut versteckt? Rehe und Feldhasen bringen ihre Jungtiere in ein sicheres Versteck, zu dem sie in regelmäßigen Abständen zurückkehren, um sie zu säugen. Auf diese Weise schützen die Tiere ihre Jungen vor Fressfeinden, die durch die Anwesenheit der Alttiere eventuell angelockt werden könnten. Stoßen Sie auf ein behaartes Jungtier, das ruhig im Gras liegt, ist ein Eingreifen zumeist nicht notwendig. Es kommt vor, dass Tiermütter von Jägern erschossen werden oder im Straßenverkehr ums Leben kommen. Wenn sich ein Tierkind auffällig verhält, umherläuft und laute Rufe ausstößt, oder aber deutlich geschwächt ist, dann ist es ratsam, dies unverzüglich der nächst liegenden Wildtierauffangstation zu melden. Bei Säugetieren gilt es, menschlichen Kontakt grundsätzlich zu vermeiden und die Tiere nicht mit bloßen Händen zu berühren.
Verletzte und in Gefahr geratene Tiere brauchen Hilfe Wer ein verletztes oder in Gefahr geratenes Tier findet, der kontaktiert am besten eine Wildtierauffangstation, das örtliche Tierheim, einen Tierarzt oder die örtliche Feuerwehrstation. Befindet sich das Tier in einer akuten Gefahrenzone, so nimmt man es vorsichtig auf und legt es an einen sicheren Ort in der Nähe. Jeder menschliche Kontakt bedeutet großen Stress für Wildtiere. Mit ausreichender Distanz zu dem Tier wartet man, bis Hilfe eingetroffen ist. So kann man sichergehen, dass das Tier versorgt wird. Zudem kann man die Tierretter darüber informieren, ob im Falle eines Jungtiers die Elterntiere in der Nähe gesichtet wurden.
Aufgrund von situations- und artbedingten Unterschieden ist es empfehlenswert, den Rat eines örtlichen Experten hinzuzuziehen. Kontaktdaten von Wildtierauffangstationen können bei Naturschutzbehörden, Tierärzten, Tierschutzvereinen und Tierheimen erfragt werden.
Der Beitrag ist zur richtigen Zeit eingestellt worden. Nur verstecken die Elterntiere ihre Jungen nicht wegen der Eigenwitterung, sondern weil sie dort wo sie frisches Grün finden (gemähte Wiesen usw.) keine Deckung für Ihre Kinder finden. Eine Mutter, egal ob Häsin oder Hirschkuh, verteidiget ihre Kinder bis zum Letzten. Nicht selten kommt es vor, dass ein Fuchs von einer Häsin angegriffen, oder von einer Ricke erschlagen wird. Gut finde ich den Hinweis darauf, dass Tiermütter von "Jägern" erschossen werden. Das ist leider Fakt. Ich frage mich nur wie man auf ein Tier schiessen kann, bei dem man spätestens bei einem Blick durch das Fernglas, ein dickes Gesäuge erkennt. Wer das Gesäuge nicht erkannt haben will, ist in meinen Augen nicht mehr als ein hundsgemeiner Wilddieb. Jedenfalls ist der Bericht rundherum zutreffend, und wenn sich jeder an die Ratschläge hält, können sehr viele Widtiere gerettet werden.