Habe ich gerade auf Facebook entdeckt ...

Ilse Toth berichtet auf Facebook:

Ich möchte Euch eine Geschichte erzählen, wie sie das Leben schrieb. Unglaublich und trotzdem wahr!
Vor Jahren nahmen wir einen alten Hund namens Roboto auf. Jahre hatte der Rüde auf Spaniens Strassen gelebt. Er entlief durch eine kurze Unachtsamkeit von der Pflegestelle und war spurlos verschwunden. Dann tauchte er in einem Dorf im Vogelsberg auf. Alle Versuche ihn einzufangen, mißlangen. Die ganze Dorfbevölkerung, der Briefträger, Zeitungsausträger, alle halfen uns. Mehrere Menschen öffneten ihre Scheunen, um Roboto Schutz zu geben, denn es war ein bitter kalter Winter.

Sogar seine Betreuerin aus Spanien flog nach Deutschland, um Roboto wieder in Obhut nehmen zu können. Sie rief ihn, Roboto stand wie von Zauberhand vor uns. Sie sprach spanisch mit ihm, er hielt den Kopf schief, lauschte, kam auf uns zu- und rannte zwischen uns davon. Er ward nie mehr gesehen.

1 1/2 Jahre später erhielten wir einen Anruf aus dem Tierheim in Bald Wildungen. Anhand seiner Chipnummer war Roboto identifiziert. Wir fuhren sofort in das Tierheim, um Roboto abzuholen. Wir erfuhren eine Geschichte, die zu Tränen rührt. Warum die dortigen Tierschützer dem alten Mann, zu dem Roboto ins Haus gekommen war, wieder abgenommen hat, das werden wir nie verstehen. Wie Roboto so viele Monate überleben konnte und wie er nach Bad Wildungen kam, das wird sein Geheimnis bleiben.

Aber wie fand der Hund den Senioren und was ging in ihm vor, bei diesem Mann zu bleiben? Dieser erzählte uns, dass Roboto eines Tages vor seiner Tür stand, aber nicht ins Haus kam. Er hat ihn gefüttert , Roboto blieb und schlief unter einem Busch. Jeden Tag ging er mit dem alten Herren spazieren, wollte sich aber nicht anfassen lassen.Doch eines Tages sauste er ins Haus, sprang auf die Couch , rollte sich zu einer Kugel zusammen und blieb ab diesem Tag im Haus. Dann meldete ein Nachbar beim Tierheim, dass ein Fundhund bei dem alten Herren lebte. Das Tierheim holte den Hund ab und verfrachtete ihn ins Tierheim. Von dort brach er aus und lief- quer durch die Stadt- wieder zu dem Mann. Und wieder holte ihn das Tierheim ab, sperrte ihn in einen sicheren Raum und verständige uns. Wir fuhren nach Bad Wildungen und brachten den Hund umgehend zu dem Mann, den Roboto sich als Herrchen ausgesucht hatte. Der alte Mann weinte vor Freude, drücke den Hundeopa an sich und beide waren glücklich.

Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Wir erfuhren von dem alten Herren, dass er das gleiche Leben hatte, wie der ehemaligen Strassenhund Roboto. In den Kriegswirren gab ihn seine Mutter im Waisenhaus ab. Er flüchtete immer wieder, suchte seine Mutter, die er nicht fand und wurde zurück ins Waisenhaus gebracht. Er hatte ein unglückliches Leben, wurde ein mürrischer, einsamer Mann, ohne Freunde und Verwandte. Und Roboto? Ein ungeliebter Strassenhund, gejagt, mit Steinen beworfen, täglich um ein bißchen Futter kämpfend, der bei keinem Menschen bleiben wollte, findet diesen Mann. Roboto kam in Tierschutzhände, von Spanien in die Tieroase, entlief der Pflegestelle, lief 1 1/2 Jahre ca. 150 km nach Bad Wildungen, irrte dort durch die Strassen, bis er den alten Herren fand und beschloss: hier bleibe ich. Ein alter, mürrischer, vom Leben entäuschter Mensch und ein Hund,. den das Leben zu einem Sonderling gemacht hatte, haben sich gefunden. Ein einsamer Mann und ein einsamer Hund teilen sich nun ihr Leben, sind glücklich und zufrieden. Solche Geschichten kann nur das Leben schreiben. Euch beiden "alten Knerzköpfen" noch viele, schöne gemeinsame Jahre. Wir von der Tieroase werden Euch niemals vergessen.

Wunderschön