Zuerst waren nur zwei Fälle aus dem Landkreis Osnabrück gemeldet worden. Nun sind auch bei Hannover sowie im Süd-Oldenburgischen laut Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) mehrere Fälle der Hasenpest aufgetreten. Die hochansteckende Krankheit ist auch auf den Menschen übertragbar. Bislang gibt es sechs bestätigte Fälle in Niedersachsen. Die Experten vom Laves raten vor allem Jägern zur Vorsicht.
"Empfehlen Jägern Handschuhe und Mundschutz" "Die Tularämie ist eine hochansteckende Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung", heißt es beim Laves. Eine Sprecherin rät, auffallend zutrauliche oder gar tote Wildtiere auch wegen möglicher anderer Krankheiten nicht anzufassen. Auch sonst sei Vorsicht geboten: "Wir empfehlen etwa den Jägern, beim Ausnehmen der Tiere unbedingt Handschuhe und Mundschutz zu tragen." Die Krankheit sei meldepflichtig.
Kein Grund zur Panik? Grund zur Panik bestehe aber trotzdem nicht. Es gebe jedes Jahr etwa vier bis fünf infizierte Tiere, so die Sprecherin weiter. Bundesweit wurde die Hasenpest in diesem Jahr in 31 Fällen bei Tieren sowie in zwölf Fällen bei Menschen diagnostiziert. Hunde und Katzen scheinen gegenüber dem Erreger weitgehend resistent zu sein - Hasen sterben allerdings innerhalb von wenigen Tagen.
Hasenpest: Hasenpest oder Tularämie ist eine Infektionskrankheit, die bei Nagetieren in der Regel eine tödliche Blutvergiftung auslöst. Das verantwortliche Bakterium lebt vor allem in Parasiten wie Flöhen oder Zecken. Sie übertragen den Erreger auf Nager wie Hasen, Kaninchen oder Eichhörnchen. Symptome der Tularämie beim Menschen sind denen der Grippe ähnlich. Erkrankte können Fieber oder geschwollene Lymphknoten bekommen. Je nachdem, wo der Erreger in den Körper eingedrungen ist, können die Krankheitserscheinungen unterschiedlich ausfallen. Die Krankheit kann in aller Regel mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden.