Ich möchte Euch etwas aus meinem Leben erzählen: Ich bin ein Galgo. Ein glücklicher Galgo. Ich lebe bei meinem Herrn und seiner Familie seit fast einem Jahr. Heute ist mein 1. Geburtstag. Mein Herr hat zu seiner Familie gesagt: mein Sohn und ich gehen mit Perro auf den Berg. Das ist bestimmt das Geburtstagsgeschenk für mich ? Oh, wie schön, mein Herr mit seinem Sohn gehen mit mir auf den Berg um zu jagen, so wie wir es im letzten Jahr oft gemacht haben. Ich liebe diese Jagd! Zur Belohnung gab es immer ein kleines Stückchen des erlegten Wildes und manchmal auch noch ein Stückchen von dem gegarten oder gebratenen Wild....
Ich laufe sofort zu meiner Mama, die eine Kette um den Hals trägt und an einem toten Baum in der herrlichen warmen Sonne Spaniens angebunden ist, und erzähle ihr, was unser Herr und ich heute vorhaben. Sie sieht mich aus müden Augen an. Ihre Augen waren immer müde. Ich denke, weil sie so viel arbeitet. Sie hat ja viele Kinder aufzuziehen, und Kinder aufzuziehen ist schwere Arbeit...hat sie mir mal erklärt. Heute sind ihre Augen müder als sonst und als ich mit meiner frohen Botschaft fertig war, lief ihr eine Träne über ihre Schnauze als sie sagte: nun muß Du gehen mein Sohn.. ...unser Herr wartet auf Dich. Ich tröstete sie, weil sie ja nicht mit konnte war sie bestimmt so traurig und versprach ihr, alles zu berichten, wenn ich wieder zu Hause war.
Mein Herr, sein Sohn und ich gingen zum Berg hinauf. Ich war außer mir vor Freude..gleich würde die Jagd beginnen! Wir kehrten für eine kurze Rast in einer Bergruine ein. Dort legte mein Herr mir einen Strick um den Hals....um mich vor dem Bösen zu beschützen. Er ist ein guter Herr... Sein Sohn hielt gebührenden Abstand, als er den Strick an einem Balken befestigte und mich dabei so anband, daß meine Vorderbeine den Boden nicht berühren konnten. Mit fragenden Augen blickte ich ihn an, als er sich zu seinem Sohn niederhockte ....Herr, warum? Du tust mir weh. Ich bekomme kaum noch Luft. Sie hockten schweigend in einer Ecke. Mir wurde schwindelig von dem Druck auf meinen Hals. Verzweifelt versuchte ich, mit den Vorderbeinen auf den Boden zu gelangen, dabei schnürte es mir noch mehr den Hals zu. Ich begann zu weinen...verstand nicht, warum dieses geschah. Mein Herr ist ein guter Herr! Nach einer für mich unendlich langen Zeit versagten meine Hinterbeine, sodaß ich mich völlig mit meinem Hals in der sich immer weiter zuziehenden Schlinge ergeben mußte..... Verschwommen nahm ich wahr wie mein guter Herr zu seinem Sohn sagte: das ist ein Galgo und das ist sein Schicksal, wenn er nicht gut jagen kann......... Das war der letzte Satz von meinem geliebten Herrn den ich hören konnte, während mein Leben aus meinem Körper schwand und meine Augen brachen....und er schaute mir dabei zu.....
Jedes Jahr sterben so viele Galgos an diesem elenden Tod Ich kann das nicht verstehen ... genauso wie mit den brutalen Stierkämfpen Was der Umgang mit Tieren angeht, sind die Spanier ein zu verachtendes Volk. Es erfülllt mich jedes Mal mit Hass, wenn ich darüber lese. Wie kann man in der heutigen Zeit noch so eine Mentalität an den Tag legen????
Grüßle, Tanja Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit