Kuriose Wildschwein-Geschichte: Eine Gruppe aus acht Wildscheinen hat zwei Ferkel aus einem Käfig befreit. Dabei hatten sie sich offenbar einen Plan zurecht gelegt.
Prag – Nur zwei Stunden mussten die beiden Frischlinge in einer Käfig-Falle in der Nähe von Prag aushalten, dann nahte Hilfe in Form einer achtköpfigen Wildschwein-Gruppe unter Anführung einer Bache. Sie befreiten den Nachwuchs aus einem Käfig.
Wie das Nachrichtenmagazin „Stern“ berichtet, sollen die Tiere dabei besonders planvoll vorgegangen sein. Denn sie schoben zunächst die Balken, mit denen der Käfig verriegelt war, auf die Seite und bereiteten so die Möglichkeit zur Flucht der Ferkel vor.
Wildschweine befreien gemeinsam Ferkel aus Käfig: Erster Beweis für Rettungsverhalten von Wildschweinen Wie es in dem Bericht heißt, wurde das bunte Treiben der Wildschweintruppe durch eine Kamera aufgezeichnet, was Wissenschaftler der Tschechischen Universität für Biowissenschaften dazu veranlasste, eine Studie darüber ins Leben zu rufen. Diese wurde jetzt in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht.
Wie der Stern unter Berufung auf die Wissenschaftler berichtet, handelt es sich bei der Videoaufzeichnung um den ersten Beweis für ein Rettungsverhalten von Wildschweinen. So waren die Befreier gut zwei Stunden, nachdem die Ferkel unfreiwillig in Gefangenschaft geraten waren, vor Ort. Sie benötigten etwa eine halbe Stunde, dann war die Verriegelung so weit, dass die beiden Frischlinge die Flucht antreten konnten.
Eigentlich war die Käfigfalle zu Beobachtungszwecken im Nationalen Naturreservat Voděradské Bučiny installiert. Grund dafür ist die Afrikanische Schweinepest. Angelockt worden seien die Ferkel durch Maiskolben. Als die Frischlinge schließlich in die Falle tappten, verschloss sich der Käfig und es gab kein Entrinnen mehr.
Wildschweine befreien Ferkel aus Gefangenschaft: Wildsau bearbeitet Verriegelung mit ganzem Körper Wie auf den Kameraaufzeichnungen zu sehen ist, fingen die Befreier sofort nach dem Eintreffen an Ort und Stelle damit an, die Balken zu bearbeiten, die den Käfig verschlossen. Ganz so, als ob sie sich einen echten Befreiungsplan zurechtgelegt hätten. Zunächst bearbeitet die Anführerin der Wildschweingruppe mit ihrem Körper den ersten Balken. Als sich dieser gelöst hatte, war der nächste an der Reihe.
Wie die Forscher der Universität berichten, sei die Anführerin emotional erregt gewesen, was an aufgestellten Haaren zu erkennen sei. Nach Aussage der Forscher ist es wahrscheinlich, dass die Wildsau die restliche Gruppe aus Empathie zu der Befreiungsaktion angestiftet hatte.