Sina ist ja schon seit Oktober 2017 bei mir und wurde ('mal wieder) als Angsthund angekündigt. Das habe ich erst einmal nicht wirklich ernst genommen, da alle anderen "Angsthunde", die zu mir auf PS kamen, keine waren - sie wussten offenbar nix davon, dass sie ängstlich sein sollten [na]. Die "dicke Dona" (einige von euch kennen sie ja) vermittelt den Neuankömmlingen offensichtlich die Botschaft "Leute, regt euch nicht auf, hier gibt's nichts, wovor man Angst haben müsste", sie wälzt sich "grunzend" neben den neuen Hunden und alles ist gut - das hatte bisher immer geklappt.
Nicht so bei Sina: SIE ist ein wirklicher Angsthund! Ist auch nicht wirklich verwunderlich angesichts ihrer Historie: Geboren in Vesnas Tierheim musste sie zusammen mit ihren Geschwistern mit ansehen, wie ihre Mutter dort totgebissen wurde. Sie hat keinerlei Sozialisierung erfahren, hatte so gut wie keinen Kontakt zu Menschen, konnte praktisch NICHTS kennenlernen außer ihrem Verschlag. Im Gegensatz zu ihrer Schwester DORA (Dora wartet in Luxemburg auf sensible Menschen) ahnt Sina noch nicht einmal, dass man als Hund auch knurren kann, geschweige denn beißen - sie ist völlig defensiv .... und fast blind. Sie hat fortgeschrittenen Grauen Star auf beiden Augen, sieht wohl höchstens noch Schatten und "rempelt" regelmäßig gegen Dinge, die sich unmittelbar vor ihr befinden (z.B. gegen Ezel ).
Anfangs war es wirklich schwierig mit ihr und natürlich für sie: Ein permanent hochangespannter kleiner Hund, die Rute krampfhaft eingeklemmt zog sie stundenlang laufend ihre immer gleichen Bahnen im Garten - deutlich hospitalistisch, panisch und verzweifelt. Sie hatte vor allem und jedem Angst: Jedes Geräusch, jeder fremde Gegenstand versetzte sie in totale Panik. In der Wohnung urinierte sie permanent vor sich hin: Die Türklingel, ein Geräusch draußen, das Aufsetzen einer Kaffeetasse - alles machte ihr Angst und sie reagiert darauf mit Angstpinkeln. Wirklich noch nie zuvor hat mir ein Hund so leid getan wie dieser kleine verzweifelte Angstknoten. Hätte Jasna mir nicht soviel von ihrer Suri erzählt (auch ein echter Angsthund), hätte ich mich überhaupt nicht orientieren können, hätte überhaupt nicht gewusst, wie man reagieren soll.
Sinas einziger sicherer Halt war ('mal wieder) Dona - ihr vertraute sie von Anfang an, bei ihr fand sie Sicherheit und konnte sich in ihrer Nähe entspannen (hab' ich schon erwähnt, dass Dona im Asyl als schlecht verträglich mit anderen Hunden galt?[auslachen3]) Mein Anteil an Sinas dann einsetzender Entwicklung war übrigens der: NICHTS! Ich habe einfach gar nichts gemacht, habe sie einfach in Ruhe gelassen! Inzwischen hat meiner Meinung nach so etwas wie ein kleines Wunder stattgefunden: Sina hat sich zu einem RELATIV glücklichen, überwiegend entspannten, nicht mehr ständig ängstlichen Hund entwickelt, der echte Lebensfreude zeigt: Sie freut sich zuverlässig "ein Loch in die Mütze", wenn es Futter gibt und wenn wir spazieren gehen [freuen1]
Sie ist und bleibt ein sehr ängstlicher Hund - aber sie ist deutlich entwicklungsfähig, wenn man ihr nur die Zeit lässt, die sie braucht! Inzwischen hat sie auch an "ihrem" Menschen (das bin ich zur Zeit) sehr fest angedockt - Sina entwickelt erst einmal zu einem einzigen Menschen Vertrauen, das dann ziemlich vorbehaltos. Diesem Menschen folgt sie, wenn dieser sagt "Alles ist in Ordnung", vertraut sie dem. Sie sucht inzwischen die Nähe, fordert sogar "nachdrücklich" Streicheleinheiten ein (Pfote auf den Arm - los jetzt, ich möchte gestreichelt werden!) und schläft in allergrößter Nähe (im Bett [smile]).
Zitat von DoerteRoehl im Beitrag #1 Anfangs war es wirklich schwierig mit ihr und natürlich für sie: Ein permanent hochangespannter kleiner Hund, die Rute krampfhaft eingeklemmt zog sie stundenlang laufend ihre immer gleichen Bahnen im Garten - deutlich hospitalistisch, panisch und verzweifelt. Sie hatte vor allem und jedem Angst: Jedes Geräusch, jeder fremde Gegenstand versetzte sie in totale Panik. In der Wohnung urinierte sie permanent vor sich hin: Die Türklingel, ein Geräusch draußen, das Aufsetzen einer Kaffeetasse - alles machte ihr Angst und sie reagiert darauf mit Angstpinkeln. Wirklich noch nie zuvor hat mir ein Hund so leid getan wie dieser kleine verzweifelte Angstknoten.
Das ist ja echt schlimm, wenn ein Hund so angst hat Da leide ich auch immer besonders mit den Hunden mit
Zitat von DoerteRoehl im Beitrag #1 Sinas einziger sicherer Halt war ('mal wieder) Dona - ihr vertraute sie von Anfang an, bei ihr fand sie Sicherheit und konnte sich in ihrer Nähe entspannen (hab' ich schon erwähnt, dass Dona im Asyl als schlecht verträglich mit anderen Hunden galt?) Mein Anteil an Sinas dann einsetzender Entwicklung war übrigens der: NICHTS! Ich habe einfach gar nichts gemacht, habe sie einfach in Ruhe gelassen!
Die einst unverträgliche Dona ist nun Therapiehund für alle traumatisierten Pflegi´s
Zitat von DoerteRoehl im Beitrag #1 Mein Anteil an Sinas dann einsetzender Entwicklung war übrigens der: NICHTS! Ich habe einfach gar nichts gemacht, habe sie einfach in Ruhe gelassen!
Genau das ist es, was die meisten Angsthunde brauchen: Zurückhaltung der neuen Menschen. Sie benötigen Zeit und Ruhe und eine gewisse Sensibilät der Menschen, ihnen die Angst in kleinen Schritten zu nehmen und auf das neue Leben vorbereiten.
Ich drück die Daumen, das Sina noch etwas mehr auftaut!
Grüßle, Tanja Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit