In den vergangenen Tagen sind an den skandinavischen Küsten mehrere Kühe an Land gespült worden. Der mysteriöse Fall beschäftigt nun die Polizei.
Der rätselhafte Fund toter Kühe am Strand treibt die Polizei in Schweden und Dänemark um. Seit dem 29. Dezember haben Spaziergänger an Stränden in Südschweden acht Kuhkadaver mit zusammengebundenen Beinen gefunden, drei weitere wurden in Dänemark entdeckt, erklärte die Sprecherin der örtlichen Polizei der Zeitung «Sydsvenskan». Bei allen toten Tieren waren zudem die Ohren teilweise abgeschnitten – offenbar um Identifizierungsmarken zu entfernen.
Wo die Tiere herkämen, wüssten die Ermittler nicht. Die Polizei in Dänemark und Schweden vermutet aber, dass die Kühe von einem Schiff in der Ostsee über Bord geworfen wurden, was in beiden Ländern illegal ist. Die Ermittler versuchen nun herauszufinden, welche Viehtransporte in letzter Zeit in der Nähe unterwegs waren.
Die Ermittlungen seien jedoch kompliziert, weil sich das Ganze auf einem Schiff in internationalem Gewässer mit einer ausländischen Crew abgespielt haben könnte, sagte der schwedische Staatsanwalt Ingvar Wennersten der Nachrichtenagentur DPA.
Hier habe ich noch einen Bericht gefunden ... scheint wohl üblich zu sein, Kühe von Bord zu werfen
Zwei tote Kühe am Weststrand angeschwemmt: Die beiden toten Tiere – darunter ein Kalb – wurden am Montagabend vor Prerow (Darß) entdeckt. Laut Ordnungsamt ist das nicht der erste Fall in diesem Jahr.
Prerow. Zwei tote Kühe wurden am Montagabend am Weststrand von Prerow auf dem Darß (Landkreis Vorpommern-Rügen) angeschwemmt. Wie die Prerower Feuerwehr mitteilte, wurden die beiden Tiere von Fußgängern entdeckt. Vermutlich handele es sich um Kühe, die auf Schiffen gestorben sind und dann über Bord geworfen wurden. Eine schnelle Identifikation sei schwierig, da die Ohrmarken der Tiere entfernt wurden.
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Prerow rückten an, um die Kadaver zu bergen – was bei dem Kalb auch schnell gelang. Bei der ausgewachsenen Kuh wurde es schwieriger. Laut dem zuständigen Ordnungsamt kümmerten sich daher daraufhin Mitarbeiter des Borner Bauhofs um die weitere Bergung. Nun untersucht das Landesveterinäramt die toten Tiere.
Ähnliche Fälle habe es auf dem Darß schon häufiger gegeben, informierte Ortsamtsmitarbeiterin Christiane Oehlke weiter. Allein in diesem Monat sei bereits eine weitere Kuh angeschwemmt worden. An Mittwoch wolle man sich mit der Polizei zusammensetzen, um zu bereden, ob Anzeige gestellt werden sollte.
Auch auf Rügen war erst Ende Juni eine tote trächtige Kuh am Strand von Dranske entdeckt worden (die OZ berichtete). Zu Jahresbeginn waren in Schweden und Dänemark 14 tote Kühe gestrandet. Tierschützer vermuten auch hier, dass es sich um Kühe handelte, die auf Schiffen verendeten oder verletzt wurden. Teilweise werden Rinder zu Tausenden in Frachtern über die Weltmeere transportiert. Die Entsorgung der Kadaver in der Ostsee ist verboten.