Vorschlag des Landwirtschaftsministers: Tiertransporte sollen maximal acht Stunden dauern
Berlin . Mehr Tierschutz in der Lebensmittelproduktion: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass Nutztiere nur noch eine bestimmte Zeit am Stück transportiert werden dürfen.
Gemeinsam mit seinen Kollegen aus Dänemark und den Niederlanden wolle er vor Jahresende eine Initiative starten, um die Transportdauer auf "in der Regel acht Stunden" zu begrenzen, sagte Schmidt der "Bild am Sonntag".
"Es muss Schluss damit sein, dass Tiere über einen ganzen Tag hinweg zum Schlachthof gefahren werden, manchmal sogar ohne Kühlung", argumentierte Schmidt. Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes gibt es bislang keine zeitliche Begrenzung für den Transport von Tieren. Oftmals seien die Rinder, Schweine oder Hühner tagelang unterwegs. Jährlich würden allein durch Deutschland mehr als 188 Millionen Tiere transportiert.
Schmidt kündigte auch an, die Haltebedingungen für Nutztiere in Deutschland zu verbessern. Unter anderem sollten Schweine so gehalten werden, dass sie sich "nicht weiterhin gegenseitig die Schwänze abbeißen". Nötig seien dazu mehr Platz sowie Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere.
Ein von Schmidt einberufener "Kompetenzkreis Tierwohl" hatte am vergangenen Montag seine Arbeit aufgenommen. Das Expertengremium soll den Tierschutz in der Landwirtschaft nachhaltig verbessern und dazu das Ministerium bei der Folgenabschätzung politischer Entscheidungen beraten und freiwillige Vereinbarungen der Branche begleiten.