Bobby - mit Eisenstange geschlagen - (in Deutschland) wartet auf ein liebevolles zuhause für immer
Dieser Hund wurde zwei Jahre unter Verhältnissen gehalten, die wir - sonst! – nur in Nachbarländern finden- die inzwischen alle zur EU gehören. Wenn man sich die Bilder ansieht, die bei seiner Befreiung entstanden sind (Link unten) und die „Halter“ zeigen, dann braucht es keinen Kommentar mehr … Und offenbar – wenn man dem Artikel glaubt – waren weder Polizei noch VetAmt handlungsbereit … Über zwei Jahre wurde der Hund „Bobby“ (2 Jahre) an einer Kette auf einem Magdeburger Schrottplatz gehalten. Als Witterungsschutz diente ihm lediglich ein altes Autodach. Von der Außenwelt mit einem hohen Zaun mit Planen als „Sichtschutz“ abgeschirmt, konnte er tagaus und tagein nur den Himmel und Schrott sehen. Von seiner Existenz wusste wohl niemand.
Aus einem fahrenden Zug heraus entdeckte eine Tierfreundin die absolut tierschutzwidrige Hundehaltung und informierte das Deutsche Tierschutzbüro e.V.. Bei einer Vor-Ort-Kontrolle der Tierschützer, nur wenige Stunden später, bestätigten sich die Beobachtungen der Tierfreundin. Stefan Klippstein, gelernter Tierpfleger und Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbüro e.V., versuchte umgehend das Veterinäramt zu erreichen. Als dieses nicht gelang, informierter er die Polizei, die sich jedoch nicht zuständig fühlte. „Bobby“ konnte vom Tierschutzbüro mit Unterstützung des „Bundesverband Tierschutz e.V.“, im Tierheim Oelzschau, das vom TSV Leipziger Land e.V. betrieben wird, untergebracht werden. Dort kümmert sich das ganze Tierheim-Team liebevoll um ihn, damit er sich von dem jahrelangen Martyrium erholen kann. "Obwohl Hunde sehr lebhafte und soziale Tiere sind, werden immer noch viele an Ketten oder in Zwingern gehalten“, berichtet Stefan Klippstein, „dies ist aus unserer Sicht absolut tierschutzwidrig und auch rein rechtlich nur zulässig, wenn die Vorgaben der Tierschutz-Hundeverordnung vollständig eingehalten werden, was leider häufig nicht der Fall ist.“ Bericht des Tierheimes: Bobby ist derzeit sehr stürmisch, geradezu süchtig nach Bewegung. Dies ist kein Wunder, denn er hat Nachholbedarf ohne Ende. Seit seiner Welpenzeit lag er 2 Jahre lang nur an einer schweren, kurzen Eisenkette auf einem Schrottplatz. Er durfte nichts sehen, nichts erleben, keine Bewegung haben und keinen Umgang mit Artgenossen. Wenn er sich erlaubte, gelegentlich mal zu bellen, bekam er Schläge mit einer Eisenstange auf den Kopf.
Dennoch ist Bobby zu Menschen lieb und zutraulich, allerdings auch etwas „grobmotorisch“. Diese Beschreibung ist 2 Tage nach seiner Befreiung entstanden, kein Wunder dass er es liebt zu toben, zu rennen und menschliche Nähe zu suchen. „Sitz“ ist ein Kommando was er schon kann und er wird vieles lernen müssen…Laufen an der Leine z.B. Mit seinen Artgenossen scheint er auch sehr umgänglich zu sein; er wedelt sie immer ganz freundlich durch die Gitter an. Richtig probieren können wir dies erst nach Ablauf der Quarantäne, denn „natürlich“ war Bobby nicht geimpft.
Für Bobby suchen wir hundeerfahrene Halter, die ihm eine Aufgabe geben und ihm vieles beibringen….er hat es mehr als verdient!
Zur Ergänzung: Inzwischen wurde Bobby kastriert und bekommt durch eine Hundeschule in Zusammenarbeit mit den TH-Mitarbeitern eine Grundausbildung für den Grundgehorsam. Er ist - alles in allem- ein netter Kerl, der dringend eine Aufgabe sucht......
Im Tierheim seit: 06.03.2014
Nachtrag: Bobby hat inzwischen "Unterricht" bei einem Hundetrainer und lernt gut. Er ist insgesamt etwas ruhiger geworden und geht mittlerweile mit seinem Paten (unser FÖJ) Gassi. Dies meistert er sehr gut und ist insgesamt bemüht sich zu einem Hund mit Erziehung zu entwickeln. Auf alle Fälle bekommt ihm sein neues Leben sehr gut, dies merkt man ihm an; er scheint viel glücklicher zu sein! Er genießt jede Zuwendung und Streicheleinheit sehr, sogar die Fellpflege findet er toll! Alle unsere Hunde sind entwurmt, geimpft, gechipt und haben einen EU-Heimtierpass.