Lieber Sam,
als wir dich am 8. Dezember 2013 zu uns holen durften waren wir überglücklich. Damals wusste noch keiner von uns, dass unsere Zeit einige Monate später schon wieder zu Ende sein würde....
Als du uns gesehen hast und zu uns ins Auto steigen durftest warst du glücklich. Wir wussten, dass wir für dich die Welt gerettet hatten. Du warst sofort sehr anhänglich, verschmust und dankbar für jede kleinste Aufmerksamkeit, die du bekommen hast. Als du Zuhause angekommen warst, wusstest du das alles gut werden würde. Das dachten wir alle, nachdem wir miterleben durften wie du aufblühst, trotz deines Alters und herumtobst mit deiner geliebten Kira...
Nicht einmal 4 Wochen später kam ich von der Arbeit nach Hause und du hast dich gefreut, wie immer, doch plötzlich bist du in meinen Armen zusammengebrochen. Wir sind sofort zur Tierklinik gefahren und bekamen dort die niederschmetternde Diagnose: Herzinsuffizienz. Uns war alles egal, Hauptsache man konnte es behandeln und das taten wir dann auch. Nachdem die Medikamente anschlugen, ging es dir schnell besser auch wenn du nicht mehr so belastbar warst. Wir passte unsere "Gassi-Runde" an deine Krankheit an und genossen die Zeit mit dir noch viel intensiver, aus Angst, dass wir nicht mehr so viel davon haben würden.
Als wenn du nicht schon genug in deinem Leben ertragen und durchmachen musstest, viel uns nach einiger Zeit auf, dass du viel schläfst, nicht mehr richtig frisst und auch nicht mehr Gassi gehen wolltest. Ich machte mir große Sorgen und fuhr mit dir zum Tierarzt. Was nun kam brachte meine Welt zum Einsturz... Du hattest einen Lebertumor und dir blieben nur noch wenige Wochen. Die Tierärztin redete lange mit mir und bereitete mich auf das, was nun auf uns zukommen würde vor... Ich wollte es nicht wahr haben und habe viel geweint, nachts, wenn ich alleine war und auch jetzt, wenn ich diese Zeilen zur Erinnerung an dich schreibe, kommen der ganze Schmerz und die Tränen wieder hoch...
Nach der Diagnose Lebertumor war für mich klar, dass ich dich bis zum letzten Atemzug begleiten werde, egal wie schwer es werden würde und wie viele Tränen und Kraft es mich kosten würde. Dein Martyrium ging genau 5 Wochen. In diesen 5 Wochen war ich oft nah dran zusammen zu brechen aber ich musste stark sein, für dich.
Die letzten 10 Tage deines Lebens hattest du nichts mehr gefressen und nur wenig getrunken. Immer wieder wurdest du von Übelkeit und Erbrechen geplagt, obwohl nichts außer Galle herauskam... Ich hatte dich immer im Arm, habe dir Spritzen gegen die Übelkeit gegeben und dich gestreichelt bis du wieder eingeschlafen warst.
Nach diesen 10 Tagen konntest du nicht mehr alleine aufstehen. Dein Körper war eingefallen und zu schwach... Nun war für mich klar alles was in meinen Sterbebegleitungsbüchern stand habe ich für dich getan. Ich musste dich endlich loslassen... Das war die schwerste Entscheidung meines Lebens...... Ich habe dir im Schlafzimmer deinen Lieblingsschlafplatz mit Kissen und Decken vorbereitet damit du warm und weich immer in unserer Nähe liegen konntest. Wir haben unsere Tierärztin informiert, dass es Zeit war loszulassen.
Es war der 8.8.2014, der dein letzter Tag bei uns sein sollte. Es war ein sonniger Tag und ich beschloss, mich mit dir noch ein letztes Mal in den Garten zu legen, in dem du so gerne gesonnt hast. Also trug ich dich mit letzter Kraft nach draußen auf die Decke und wir genossen die Sonne. Als du mir ein Zeichen gabst, dass es dir nun genügte, trug ich dich wieder hinein und wir legten uns auf´s Bett. Hier lagst du dann den Rest des Tages in meinen Armen und ich habe dir "das Buch vom Tod" vorgelesen bis du eingeschlafen bist. Doch du konntest nicht los lassen, nicht von selbst gehen. Es war einfach zu schön, bei uns war dein persönliches Paradies...
Um 21:30 Uhr rief unsere Tierärztin an, dass sie nun kommen würde, um Sam zu erlösen. Als es soweit war, warst du ganz ruhig und hast uns dankbar angeschaut. Als du um 22:35 Uhr in unseren Armen einschlafen bist und für immer deine Augen geschlossen hattest, brach für uns eine Welt zusammen.
Wir wussten, dass wir das Richtige getan hatten aber der Schmerz war unerträglich... Wir haben dich nach Hause genommen und in unserem Garten an einer schönen Stelle in der Sonne beerdigt.
Wir werden dich nie vergessen!!!
Deine dich liebende Familie.
Sam´s komplette Geschichte:
SAM, ist über die Regenbogenbrücke gegangen :-(